Zahnlexikon - I

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Immediatprothese, Sofortprothese, Immediatersatz = herausnehmbarer Zahnersatz, der unmittelbar nach einer Zahnextraktion eingesetzt wird, so dass der Patient nicht mit einer kosmetischen Beeinträchtigung leben muss. Da die Abdrücke für diese Art von Zahnersatz meist vor der Zahnentfernung genommen werden, und sich der Kieferknochen nach der Entfernung durch Umbauvorgänge stark verändert, können an die Passgenauigkeit und die Funktion keine hohen Ansprüche gestellt werden. Immediatprothesen sind meist nur bedingt zum Kauen geeignet und müssen oft mehrmals unterfüttert und angepasst werden. Nach der vollständigen Abheilung der Extraktionswunden wird die Immediatprothese durch Anpassung an die veränderte Situation in eine endgültige Prothese umgewandelt.

siehe auch:
Interimsprothese |

Implantate / Zahnimplantate = Künstliche Zahnwurzeln, die in den Kieferknochen eingebracht werden. Auf Implantaten kann herausnehmbarer oder festsitzender Zahnersatz verankert werden. Im Jahr 2009 wurden in Deutschland ca. 1 Million Implantate eingesetzt. Etwa 80 Prozent der Zahnimplantate werden von 20 Prozent der implantierenden Zahnärzte eingepflanzt. In 2007 waren etwa 5% der prothetischen Neuversorgungen implantatgetragen. Damit hat die Implantologie noch immer einen geringen Anteil im Vergleich zur konventionellen Versorgung, selbst wenn die Nachfrage nach dieser Versorgungsform steigt. Heute werden Implantate praktisch nur noch aus Titan hergestellt.

siehe auch:
Titan / Ti |

Implantologe = Zahnarzt, Mund-Kiefer Chirurg oder Oralchirurg, der im Rahmen von Fortbildungskursen und Prüfungen über einen Zeitraum von 3 Jahren sowie durch den Nachweis einer bestimmten Zahl von erfolgreichen Implantationen, erweiterte Kenntnisse und Fertigkeiten in diesem Fachgebiet erworben hat. Der Implantologe befasst sich im Rahmen seines Behandlungsschwerpunktes speziell mit allen Tätigkeiten die mit der Implantologie zusammenhängen. Das umfasst sowohl den chirurgischen Teil, also das Einbringen der Zahnimplantate als auch die nachfolgende Versorgung der Zahnimplantate und die prothetische Suprakonstrukion. Der Implantologe ist nicht wie z.B. der Kieferorthopäde strikt auf sein zahnmedizinisches Fachgebiet beschränkt.

Infiltrationsanästhesie = Örtliche Betäubung, das Anästhetikum (Betäubungsmittel) wird in das zu betäubende Gebiet injiziert (gespritzt), verteilt sich dort im Gewebe (infiltriert das Gewebe) und erzeugt in einem örtlich begrenzten Bereich Schmerzfreiheit.

Inlays = Einlagefüllung wird aus Gold, Kunststoff oder Keramik hergestellt. Der Zahnarzt präpariert den zu füllenden Zahn und nimmt einen Abdruck, nach dem im zahntechnischen Labor das Inlay gefertigt wird. Inlays sind in der Regel wesentlich haltbarer als plastische (Amalgam, Kunststoff) Füllungen. Keramikinlays erfüllen höchste ästhetische Ansprüche.

Interimsprothese = herausnehmbarer, provisorischer Zahnersatz, der nach der Entfernung von Zähnen bis zur Anfertigung einer endgültigen Versorgung als kosmetische Zwischenlösung und als Wundverschluss dient. Die Interimsprothese ist in der Regel eine sehr einfache Kunststoffkonstruktion mit gebogenen Drahtklammern. Die Kauleistung ist eher bescheiden, die Tragezeit liegt bei 4 - 6 Monaten. Während dieser Zeit muss die Interimsprothese oft mehrfach durch Unterfütterung den sich ändernden Kieferverhältnissen angepasst werden. Nach Ablauf der Tragezeit ist sie wertlos und wird gegen einen permanenten Zahnersatz ausgetauscht.

siehe auch:
Immediatprothese |

intraligamentäre Anästhesie = Verfahren zur gezielten lokalen Betäubung einzelner Zähne, bei dem das Anästhetikum (Betäubungsmittel) in extrem geringen Mengen direkt in den Parodontalspalt (Parodontium) injiziert und unter Druck bis zur Wurzelspitze gepumpt wird, wo es die Reizleitung der aus dem Zahn austretenden Nerven unterbricht und so die Schmerzübertragung zum Gehirn abschaltet. Im Gegensatz zu anderen Betäubungsarten wirkt die Intraligamentäre Anästhesie nur auf den einzelnen Zahn und hinterlässt kein oder nur ein geringes Taubheitsgefühl in der Umgebung.

siehe auch:
Parodontium |

Intraorale Kamera = optisches Gerät, ähnlich den in anderen medizinischen Bereichen verwendeten Endoskopen, mit dem der Zahnarzt präzise auch bewegte Aufnahmen vom Inneren der Mundhöhle machen kann.

Die Intraorale Kamera verfügt über eine beschlagfreie Optik sowie über eine hohe Tiefenschärfe, eine verzerrungsfreie Darstellung und eine stufenlose Entfernungseinstellung von 1 mm bis unendlich. Eine spezielle LED-Lichtquelle erzeugt eine schattenfreie und gleichmäßige Ausleuchtung.

Mit der intraoralen Kamera können digitale Bilder der Zahnreihen und einzelner Zähne in Echtzeit und mit hoher Auflösung direkt aus der Mundhöhle auf den Bildschirm übertragen werden. Dort können Patienten die Live-Übertragung der stark vergrößerten Bilder bequem mitverfolgen, ihre Zahnbefunde selbst aus der Perspektive des Zahnarztes sehen, und die Diagnosen sowie die vorgeschlagenen Behandlungen besser verstehen und mit ihrem Zahnarzt erörtern. Die so gewonnenen Bilder können jederzeit auf einem Speichermedium archiviert und später wieder abgerufen werden.

aktualisiert vor 1445 Tagen, am 05.05.2020 - 14:50.

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